Die Spondylitis ankylopoetica, auch Morbus Bechterew genannt, ist eine chronisch-entzündliche rheumatische Erkrankung, die meist an den Iliosakralgelenken beginnt und schubweise verläuft. Sie gehört zur Gruppe der seronegativen Spondylarthropathien.
An der Wirbelsäule führt die Erkrankung zu aufsteigenden, entzündlich-destruierenden Veränderungen der Wirbelgelenke und ganzer Wirbelsäulenabschnitte. Zusätzlich kommt es zu einer Verkalkung der Längsbandstrukturen, was schliesslich zu einer fortschreitenden Versteifung (Ankylose) führt.
Die Krankheit tritt in der Regel zwischen dem 15. und 40. Lebensjahr auf und betrifft Männer häufiger als Frauen. Die genaue Ursache der Entzündung ist bislang unbekannt; in etwa 95 % der Fälle liegt jedoch das genetische Merkmal HLA-B27 vor, was auf eine erbliche Grundlage hinweist.
Die Diagnose basiert auf Anamnese, klinischer Untersuchung, Röntgenbildern sowie – falls erforderlich – ergänzender CT-, MRI- und Labordiagnostik.
Radiologisch zeigt sich eine Verkalkung der Längsbandstrukturen, die sich im Röntgenbild als sogenannte Bambusstabwirbelsäule darstellt. Die Patientinnen und Patienten leiden häufig unter entzündlichen Rückenschmerzen oder Schmerzen im Bereich der Iliosakralgelenke, die oft nachts auftreten. Durch die entstehende Immobilität kann sich sekundär eine Osteoporose entwickeln. Schon leichte Unfallmechanismen können zu potenziell instabilen Wirbelsäulenfrakturen führen. Typisch sind ausserdem Morgensteifigkeit und ein schleichender Krankheitsbeginn. Zudem sind etwa 95 Prozent der Betroffenen HLA-B27-Antigen-positiv, und auch die Blutsenkungsgeschwindigkeit ist häufig erhöht.
Die Behandlung des Morbus Bechterew erfolgt medikamentös und wird durch aktive sowie passive Bewegungstherapie ergänzt. Bei ausgeprägten Deformitäten oder Frakturen kann eine operative Korrektur notwendig sein, etwa mittels Pedikelsubtraktionsosteotomie oder multisegmentaler Smith-Peterson-Osteotomie (Chevron-Osteotomie), jeweils mit langstreckiger Pedikelinstrumentation. Bei bestehender Osteoporose ist gegebenenfalls eine Zementierung der Schrauben erforderlich. Die Diagnose stützt sich auf Anamnese, klinische Untersuchung, Röntgenbilder und – falls nötig – ergänzende CT-, MRI- und Labordiagnostik.