Atlasfrakturen betreffen den ersten Halswirbel (C1), der auch Atlas genannt wird. Er trägt den Kopf und ermöglicht gemeinsam mit dem Schädelknochen (Occiput) die Vorwärts-, Rückwärts- und Seitwärtsneigung des Kopfes. Aufgrund seiner ringförmigen Form und der Verbindung über das obere Kopfgelenk unterscheidet sich der Atlas deutlich von den übrigen Wirbeln.
Eine Fraktur des Atlas entsteht meist durch ein axiales Stauchungstrauma, beispielsweise bei einem Sturz auf den Kopf oder bei Verkehrsunfällen. Dabei kann der ringförmige Knochen an mehreren Stellen brechen.
In den meisten Fällen sind Atlasfrakturen stabil und können konservativ behandelt werden – das heisst mit Ruhigstellung und schmerzorientierter Therapie. Besteht jedoch eine deutliche Instabilität, etwa bei Beteiligung des Bandapparates oder Verschiebung der Fragmente, ist eine operative Stabilisierung notwendig. Diese erfolgt durch eine Fixation des Atlas am Occiput (Hinterkopf) oder eine C1/C2-Fusion, um die Stabilität der oberen Halswirbelsäule wiederherzustellen.
Frakturen des Axis (C2), insbesondere die sogenannten Densfrakturen, treten häufiger auf und werden gesondert behandelt.