Ein Bandscheibenleiden ist eine degenerative Wirbelsäulenerkrankung. Diese werden durch Abnützung von Bandscheiben, Wirbeln, Wirbelgelenken und den Bändern, die die Wirbelsäule stabilisieren, verursacht. Durch diese Veränderungen werden die Bewegungssegmente und die Wirbelsäulenstatik verändert.
Wenn die Bandscheibe zunehmend altert und degeneriert, verliert sie Wasser und somit auch Elastizität, wodurch im äusseren Faserring Risse entstehen. Durch diese Risse in der äusseren Bandscheibe kann es durch mechanische Beanspruchung der Bandscheibe zum Austritt von Bandscheibenmaterial durch den Riss kommen. Dabei können auch einzelne Teile der Bandscheibe in den Spinalkanal gedrückt werden.

Je nach Lokalisation und Grösse des Bandscheibenvorfalls können lokale Schmerzen mit oder ohne Ausstrahlung auftreten. Die Diagnose wird mittels Anamnese und klinischen und neurologischen Untersuchungen sowie allenfalls MRI und Computertomographie gestellt. Diese Untersuchungen führen schlussendlich zu einer exakten Diagnose.
Die meisten Bandscheibenvorfälle können konservativ, also ohne Operation, behandelt werden. Am Anfang steht die medikamentöse Therapie und allenfalls Physiotherapie oder chiropraktische Therapie im Vordergrund.
Sollte die konservative Therapie über die ersten 6 bis 8 Wochen nicht reichen oder sollten muskuläre Ausfälle und Sensibilitätsstörungen nicht bessern oder sogar zunehmen bzw. neu auftreten, muss mit dem Patienten die operative Therapie besprochen werden. Die chirurgische Therapie der Wahl ist an der Lendenwirbelsäule die mikroskopische oder endoskoptische Bandscheiben-Teilentfernung (Mikrodiskektomie) und an der Halswirbelsäule die Bandscheibenentfernung mit folgender Versteifung oder der Bandscheibenersatz mit einer Bandscheibenprothese.